Erklärt von Roland Rieger


Durch intensiven Gedankenaustausch mit Herrn Koch seit 2005 und meine über zwölfjährige Mitgliedschaft im Goldring habe ich viel dazugelernt und habe viele Schwachstellen der steuerbasierten Finanzierung staatlicher Haushalte erkannt. Vieles davon mag wohl selbst für Herrn Koch überraschend gewesen sein, der als Ingenieur anhand übersichtlicher Modelle nachweist, daß ein steuerfinanzierter Staatshaushalt in kritischen Situationen ohne Verschuldung nicht funktioniert. Bei gleicher Ausgangssituation zeigt er, wie einfach die Lösung wäre.
Allerdings können diese kleinen Modelle nicht die Komplexität des Lebens, insbes. der wirtschaftlichen Interaktionen abbilden. Deshalb will ich an markanten Beispielen die Überlegenheit des mit Recht so genannten Patentrezepts darstellen.

Kochs Lösungsansatz ist genial einfach, überschaubar, selbstregulierend und eröffnet durch die intelligente Kombination weniger Elemente höchst erfreuliche Gestaltungsspielräume. Dabei spielt das bedingungslose Grundeinkommen – genannt BGE – eine zentrale Rolle. Das und vieles mehr, was die Lebensqualität entscheidend verbessern würde, ist völlig ohne Steuern oder andere staatliche Abgaben/Enteignungen möglich. Das erfordert lediglich einen geschlossenen Geldkreislauf durch ein rein staatliches Bankwesen als Steuerelement. Das kann Herr Koch an einem Modell demonstrieren. Die Marktwirtschaft bleibt dadurch nicht nur unangetastet, sondern kann sich auf diese Weise sehr viel gesünder entwickeln.

Rechtliche Hindernisse sehe ich nicht. Das aktuelle Grundgesetz für die BRD sieht Enteignungen zum Wohl der Allgemeinheit. Das Bank- und Börsenwesen unterliegt gem. Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 der konkurrierenden Gesetzgebung, ebenso das Enteignungsrecht (Nr. 14 dieser Bestimmung). Art. 14 regelt das Grundrecht auf Eigentum. Dessen Absatz 2 lautet: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. So bestimmt Absatz 3 Satz 1: Eine Enteignung ist (nur) zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Der Wesensgehalt des Eigentumsrechts bleibt dadurch jedenfalls unangetastet.

Es gibt aber noch ein naheliegendes Argument. Der in allen Bereichen staatlichen Handelns geltende Grundsatz der Verhältnismäßigkeit besagt, daß nicht mehr in die Rechte der Bürger eingegriffen werden darf, als das notwendig ist. Wenn also nachgewiesen werden kann, daß der Staatshaushalt ohne Steuererhebung (sogar viel effektiver als bisher) finanziert werden kann, wären Steuern etc. (permanente Enteignungen) ein unzulässiger Eingriff in das vom GG garantierte Eigentumsrecht!

Beginnen wir ganz allgemein.
Ohne Steuern wäre das Leben viel einfacher. Arbeit würde sich lohnen, Preise sinken. Es gäbe keine ausufernde Steuerbürokratie (Finanzämter, Steuerfahndung…), Finanzgerichte, keine Steuererklärung, Steuerflucht, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Schmuggel…

Ein BGE für alle Staatsangehörigen soll ein menschenwürdiges Leben (Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 2 GG gewährleisten und dabei dem Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 insb. Abs. 1 GG) Rechnung tragen. Es dient – wie sich zeigen wird – besonders dem Schutz der Familie (Art. 6 GG). Seine Höhe bzw. Kaufkraft hängt natürlich von der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und speziell von der individuellen Motivation ab, eine bezahlte Arbeit zu übernehmen.

Es wird uns immer wieder vorgehalten, daß die meisten Menschen durch ein Bürgergeld nur noch faulenzen würden. Ein beliebtes Killer-„Argument“, bei näherer Betrachtung eine unbewiesene Behauptung, ein Vorurteil – mehr nicht. Meinen Sie etwa, Akademiker, z. B. Ärzte oder Manager, Unternehmer, Lehrer, Künstler (Maler, Musiker, Schauspieler und andere Filmschaffende…), Schriftsteller, Publizisten, Sportler, Wissenschaftler, Forscher, Erfinder, Schausteller… würden, weil sie ein BGE bekommen, sofort ihre Tätigkeit einstellen? Man bedenke auch die Freude durch Selbstverwirklichung (Talente) und z. T. lange Ausbildung/Studien, Neugier, Wissensdrang, Mitteilungsbedürfnis…

Schon normalen Kindern wird bekanntlich ohne sinnvolle Beschäftigung schnell langweilig, wie viele aus eigener Erfahrung wissen und z. B. der bekannte Psychologie-Professor Erich Fromm festgestellt hat. Warum sollte das bei Erwachsenen anders sein? Abgesehen davon arbeitet heute nur ein relativ kleiner Teil der Bevölkerung. Kinder, Kranke, Behinderte und ältere Menschen, die nicht (noch nicht oder nicht mehr) berufstätig sind, können auch bisher locker mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden. An der Werbung erkennt man, daß die Wirtschaft noch lange nicht ausgelastet ist. Die Tatsache, daß es trotzdem viele Arbeitslose gibt, zeigt, daß wir so viele Arbeitskräfte gar nicht brauchen.

Auch Finanzbeamte stellen weder Konsumgüter her noch bieten sie gefragte Dienstleistungen an und können auch jetzt problemlos mitversorgt werden.

Arbeitsagenturen bräuchten wir im neuen Wirtschaftssystem nicht mehr. Das eingesparte Geld (dann Gold) kann sicher sinnvoller verwendet werden. Menschen brauchen und wollen wohl weniger einen Arbeitsplatz oder eine Beschäftigungstherapie, weil ihnen sonst langweilig ist, sondern ein vernünftiges Einkommen für ein menschenwürdiges Leben.
An dieser Stelle sei nochmal betont, daß es sich um ein bedingungsloses Grundeinkommen handelt. Es ist nämlich in einem früheren Vortrag bei einem Zuhörer – wie, ist mir schleierhaft – offenbar der Eindruck entstanden, wir wollten eine Form von Zwangsarbeit einführen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der Begriff BGE spricht wohl für sich.

Hier will ich kurz mal am „Arbeitsmarkt“ die Unterschiede zwischen dem etablierten System und dem Patentrezept beschreiben.

1a) Heute werden Sozialleistungen gekürzt oder gestrichen, wenn eine Erwerbstätigkeit aufgenommen wird. Das hemmt die Motivation und verführt zur Schwarzarbeit.

1b) Das BGE ist dagegen bedingungslos und bleibt daher bei einem Zuverdienst oder anderen Einkommen ungeschmälert, da weder Steuern noch Sozialabgaben anfallen. Das ist sicher ein erheblicher Leistungsanreiz.

Kein Arbeitsloser – dann ein aussterbender Begriff – muß sich dann mehr als Sozialschmarotzer beschimpfen lassen, weil auch Gutverdiener und Wohlhabende ein BGE erhalten und keine Steuern zahlen, sonst wäre es nicht bedingungslos. Außerdem wäre die Bedürfnisprüfung – siehe heute Hartz IV! – aufwendig und teuer. Die Umverteilungsdogmatik und Klassenkampfparolen vergangener Zeiten könnten dann die Gesellschaft nicht mehr spalten.
Ein Bürgergeld schafft die Voraussetzungen für eine Berufswahl gemäß den eigenen Fähigkeiten und Neigungen und damit für bessere Arbeitsergebnisse und mehr Zufriedenheit. Weder Arbeitgeber (Lohndumping) noch ein (überflüssiges) Arbeitsamt (Kostenfaktor!) können dann unzumutbaren Druck ausüben.

2a) Gegenwärtig ist der Staat besonders auf Lohn- und Einkommensteuer angewiesen, so daß Arbeitslosigkeit ein Problem ist, weil dadurch auch die Arbeitslosenversicherung beansprucht wird. Das kann zu Beitragserhöhungen führen, die sich negativ auf das Lohn-Preis-Gefüge und auf die Höhe der Leistungen (sprich Arbeitslosengeld) auswirken. Die Abhängigkeit von Beitragszahlern führt durch die unterschiedliche Interessenlage naturgemäß zu Spannungen, d. h., die erforderliche Solidarität ist gefährdet, wenn sich das Verhältnis durch wachsende Arbeitslosigkeit immer ungünstiger entwickelt. Doch Arbeitsplätze (abhängig von Angebot und Nachfrage) gibt es nicht immer dann, wenn man sie braucht. Ein Arbeitsloser, der mangels Stellenangeboten keine Arbeit findet, meint sich vielleicht noch rechtfertigen zu müssen, nach dem Motto: Wer arbeiten will, findet Arbeit. Solche Zustände (Ausgrenzung…) machen auf die Dauer körperlich oder psychisch krank (Flucht in Alkohol, Drogen, Kriminalität…Auch ein schlechter Ruf verpflichtet!). Andererseits wird man zugestehen müssen, daß nicht alles, was Arbeitsplätze schafft oder erhält (Krankheit, Zerstörung…) wirklich gut ist. Auch der Einfluß der Großunternehmen auf das Arbeitsrecht (Kündigungs-, Mutterschutz…) erscheint im Hinblick auf die Abhängigkeit des Staates problematisch. Die Kuh, die man melken will, darf man nicht schlachten…!

2b) Durch das BGE braucht man keine Arbeitslosenversicherung mehr. Dadurch entfällt die beschriebene Abhängigkeit und Rivalität, zumal der Staat keine Steuern braucht. So ist Arbeitslosigkeit weder für den Staat noch für die Betroffenen ein Problem.

Aber unterstellen wir mal, was manche Skeptiker befürchten, es würden tatsächlich Arbeitskräfte in der Grundversorgung fehlen, was schon aufgrund der weitgehend automatisierten Fertigungsprozesse unwahrscheinlich ist. Was würde passieren?
Güter und Dienstleistungen wären knapp und gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage teuer. Das Bürgergeld aber würde dann nicht automatisch erhöht. Folge: Menschen, die nur von Bürgergeld leben, müßten Abstriche beim Lebensstandard hinnehmen, wenn sie keine Ersparnisse haben. Wer geht schon gern betteln oder stehlen? Da in dieser Situation Arbeitskräfte gebraucht und daher gut bezahlt werden, ist anzunehmen, daß diese Menschen gern eine Arbeitsstelle annehmen, sei es auch nur in Teilzeit. Dabei gehe ich davon aus, daß es genügend Arbeitsfähige gibt, die auch die Arbeitsunfähigen mitversorgen.

Das (nicht pfändbare) BGE schafft außerdem die Voraussetzung für mehr freies Unternehmertum, da im Fall des Scheiterns die finanzielle Lebensgrundlage erhalten bleibt und Kreditforderungen nicht juristisch einklagbar sind. Jeder vernünftige Mensch wird darauf bedacht sein, als kreditwürdig zu gelten und deshalb seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, was er dann bei Bedarf über seine Kontoauszüge der Staatsbank nachweisen kann.

Größere Freizeit läßt mehr Spielraum für ein selbstbestimmtes Leben, geistige, sportliche und kulturelle Aktivitäten, nicht erst im Rentenalter, wenn die Menschen verbraucht oder gebrechlich sind.

Wer bisher von einem Niedriglohn leben mußte, konnte vielfach Bildungs- und sonstige Freizeitangebote, z. B. zur Persönlichkeitsentwicklung aus Zeit- und Geldmangel nicht nutzen. Das BGE macht sie zeitlich und finanziell viel flexibler. Weil auch die Anbieter das BGE bekommen, müssen sie nicht mehr von diesen Aktivitäten leben, was günstige Preise ermöglicht. Insgesamt wird die Freizeit auch wirtschaftlich eine größere Rolle spielen als bisher, so daß auch hier Arbeitskräfte gebraucht werden und Einkommen entstehen.
Einrichtungen wie Schwimmbäder, Konzertsäle, Museen, Theater, Volkshochschulen usw. fielen ja – sofern in öffentlicher Trägerschaft – als Zuschußbetriebe oft der systembedingten Sparpolitik zum Opfer. Viele sinnvolle Institutionen bzw. Projekte, die bisher aus finanziellen Gründen gescheitert sind, könnten zukünftig (auch dank günstiger Löhne ohne Steuern) problemlos finanziert werden.

Ein kleiner Exkurs zur Darstellung der unterschiedlichen Auswirkungen auf die Umweltpolitik:

3a) Heutzutage wird der Energieverbrauch besteuert. Beispiel: Mineralölsteuer. Der Steueranteil an Kraftstoffen ist besonders hoch und der Staat hätte (im Hinblick auf das Steueraufkommen) ein Problem, würde er darauf verzichten. Er ist also einerseits auf einen hohen Verbrauch angewiesen, sonst müßte er die Steuern weiter erhöhen. Das gäbe der Markt vermutlich nicht her. Vermutlich würden sich die Unternehmer beschweren, weil sich ihre Wettbewerbssituation (Außenhandel) verschlechtert und sie zu Preiserhöhungen nötigt, was auch den Konsumenten stinkt („Den Letzten beißen die Hunde“.) Alternativ müßten andere Steuern erhöht oder neue Steuern kreiert werden. Wenn das nicht funktioniert, bleibt nur ein Abbau staatlicher Leistungen oder eine höhere Verschuldung. Das gilt für alle Steuern.
Die Abhängigkeit des Staates von einem höheren Energieverbrauch konterkariert eine sinnvolle Umweltpolitik. Verbrauchssteuern entstehen – wie schon der Name sagt -, wenn etwas verbraucht wird, mit allen negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur (Abfälle, Abwässer, Abgase, Verschwendung von Rohstoffen, Energie beim Produktionsprozeß und Arbeitskraft). Wir sind also Verbraucher. In bestimmten Bereichen, z. B. der Ernährung ist das naturgegeben, ansonsten aber vernünftigerweise nicht wünschenswert.

3b) Der von Verbrauchssteuern unabhängige Staat könnte eine souveräne umwelt- und ressourcenschonende Politik machen und die eben beschriebenen Auswirkungen z. B. durch die Verlängerung von gesetzlichen Garantiefristen für potentiell langlebige Gebrauchsgegenstände, Verbot umweltbelastender Chemikalien beim Herstellungsprozeß im Hinblick auf Entsorgung und Recycling verhindern. Auch der Käufer eines langlebigeren technischen Gerätes muß weniger arbeiten, wenn er seltener Ersatz braucht. Die durch ein BGE möglichen Niedriglöhne erlauben eine kostengünstige Reparatur, wo bisher eine Neuanschaffung wirtschaftlicher war. Das entlastet die Endkunden finanziell und schafft freie Kapazitäten für sinnvolle Ausgaben.
Durch diese Maßnahmen entstehen sinnvolle Arbeitsplätze bei schonendem Umgang mit Ressourcen.

4) Arbeitgeber profitieren vom BGE durch das so voraussichtlich niedrige Lohnniveau. Dazu fallen weder Steuern noch Sozialabgaben an. Das läßt niedrige Preise zu und ist ein bedeutender Standortvorteil. Die Logistik als Kostenfaktor und Umweltgesichtspunkte sprechen sogar für die Rückverlagerung ausländischer Produktionsstätten.

Es ist unwahrscheinlich, daß das Ausland am überholten Geldsystem festhält und so dauerhafte Wettbewerbsnachteile in Kauf nimmt. Eine Pionierrolle verbessert daher zumindest temporär unsere außenwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Der dadurch zu erwartende Goldzufluß verbessert über die Staatsbank das binnenwirtschaftliche Wohlstandsniveau.

Es entspannt sich auch die Situation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das BGE ersetzt quasi einen Mindestlohn, so daß Gewerkschaften, Streiks, Tarifverträge, Lohnfortzahlungsansprüche, Mutterschutz etc. nur noch eine untergeordnete Rolle spielen dürften.

5) Ohne Steuern und Abgaben gibt es weder Steuerhinterziehung noch Schwarzarbeit und keine Steuererklärung mehr. Ein gigantischer Bürokratieabbau kann erfolgen. Die bisher dort Beschäftigten erhalten das BGE u. evtl. Pensionsleistungen. Sie könnten wie bisher problemlos mit Gütern und Dienstleistungen versorgt werden.

6) Kinder wären kein Armutsrisiko mehr, sondern könnten eine persönliche und finanzielle Bereicherung sein. Das BGE schafft ab der Geburt die Voraussetzungen für die adäquate Versorgung des Kindes. Es entfällt der Spagat zwischen Berufstätigkeit und familiären Pflichten. So könnte sich die nationale Bevölkerungspyramide der idealen Form nähern. Außerdem wäre der durch das patientenoptimierte staatlich finanzierte Gesundheitswesen vermutlich geringere Pflegebedarf im Alter durch genügend Nachwuchs im eigenen Land leicht zu bewältigen.

7) Ein staatlich finanziertes Gesundheitswesen wäre schon aus Kostengründen an der Erhaltung bzw. dauerhaften Wiederherstellung der Gesundheit seiner Bürger interessiert. Es wird der Allgemeinheit alles zur Verfügung stellen, was diesem Ziel dient, da Geld kein limitierender Faktor mehr ist. Der Staat wird präventiv alle gesundheitsrelevanten Informationen in geeigneter Weise verbreiten und damit schon bei werdenden Müttern und im Kleinkindalter beginnen. Um einem Gesundheitstourismus, der enorme menschliche und materielle Ressourcen bindet und so die eigene Bevölkerung belastet, entgegenzuwirken, würden deutsche Patienten bei gleicher Dringlichkeit bevorzugt. Auf diese Weise soll auch für andere Länder ein Anreiz gegeben sein, das bessere Geldsystem zu installieren.

Ein Arzt mit attraktivem Festgehalt ist motiviert, seine Patienten schnell zu heilen und gesund zu erhalten, weil er so für das gleiche Einkommen weniger arbeiten muß. Man wird dann vermutlich weniger Ärzte brauchen. Ärztemangel ist aber nicht zu befürchten. Wenn der Patient die Anweisungen des Arztes mißachtet oder bei Epidemien, Unfällen, Erbkrankheiten oder anderen chronischen oder noch unheilbaren Krankheiten, greift es zu kurz, ein Versagen allein beim Arzt zu suchen. Deshalb scheiden Modelle aus, die ihm – wie angeblich im alten China – nur dann ein Einkommen garantieren, solange „seine“ Patienten gesund sind. Das würde auch die freie Arztwahl in Frage stellen und ist schon deshalb problematisch.

Ein Teil der Apotheken und Pharmaindustrie könnten unter bestimmten Voraussetzungen (etwa zur Vermeidung von Oligopolen also Einfluß auf die Preisgestaltung und Konkurrenzsituation) im Interesse der Volksgesundheit verstaatlicht werden.

Der Staat kann, flankiert durch niedrige Löhne, auch komfortable Pflege und Basisleistungen für Bestattungen finanzieren.

8) Ich erinnere nochmal an Firmen wie Monsanto, Pioneer und Syngenta. Die verkaufen nur einmal keimfähiges, gentechnisch verändertes Saatgut. Der Name Monsanto, (übersetzt: mein Heiler, ist ein Hohn. Es müßte eigentlich Nonsanto heißen, mit N wie Nordpol!) Dieser berüchtigte Konzern verlangt dabei die Abnahme von Roundup, einem Multizid, damit nur das eigene Saatgut überlebt. So wird die naturgemäße Landwirtschaft sabotiert, um eine möglichst weitreichende Abhängigkeit zu schaffen. Das ist ein Geschäftsmodell, das Umsätze, Gewinne, Arbeitsplätze und Steuer-Einnahmen garantiert. Das zeigt die menschenverachtende Dimension und Perversion des steuerfinanzierten Systems überdeutlich. Ich empfehle darüber hinaus die DVD „Mit Gift und Genen“, die angeblich bei Eine-Welt-Läden ausgeliehen werden kann.

Ein von Steuern unabhängiger Staat könnte solch dekadente Praktiken verbieten und statt dessen den Öko-Landbau und entsprechende Tierhaltung gesetzlich vorschreiben.

9) lm herrschenden System müssen aus demographischen Gründen immer weniger Arbeitnehmer für eine steigende Zahl von Rentnern aufkommen. Konsequenz: Beitragserhöhungen, sinkende Renten und späterer Renteneintritt. Möchten Sie bis 72 malochen, wie es James Vaupel, der Direktor des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ für notwendig erklärt hat, um so die Funktionstüchtigkeit unseres Rentensystems zu erhalten? Ist das vielleicht das Patentrezept?

Ohne umlagefinanzierte Sozialversicherung gibt es dank BGE insbes. keinen Interessenkonflikt zwischen Beitragszahlern und Rentnern.

10) An die Stelle herkömmlicher Kreditfinanzierungen sollen unmittelbare Rechtsbeziehungen zwischen Kunde und Anbieter auf Basis klassischer Abzahlungsmodelle treten. Die Ratenfinanzierung eines Gebrauchtwagens hängt z. B. von einem Überangebot mit vorhersehbarem Wertverlust und mangelndem Kaufinteresse potentieller Barzahler ab und der vom Kunden per Kontoauszug der Staatsbank nachzuweisenden Kreditwürdigkeit. Die Zwischenschaltung einer Hausbank oder anderer Geldgeber dürfte wegen fehlender Rechtsverbindlichkeit auf Geld bezogener Kredit- und Zinsforderungen ausscheiden. Früher konnte man in seiner Stammkneipe Zechschulden zunächst anschreiben lassen und wenn man wieder bei Kasse war, bezahlen – daher der Ausdruck ,,in der Kreide stehen“.

Das gleiche Prinzip würde für Unternehmen bzw. Kaufleute aller Art gelten. Der Zulieferer eines Autoherstellers könnte z. B. in Vorleistung gehen, wenn es die eigene Auftragslage und die Kreditwürdigkeit des Auftraggebers erlaubt. Zinsen würden allenfalls über höhere Teilzahlungspreise oder Wegfall der Skontierung eine indirekte Rolle spielen. Durch das unpfändbare BGE ist auch eine Insolvenz keine Katastrophe mehr. Das sollte Suiziden wegen auswegloser Überschuldung die Grundlage entziehen.

11) Eheschließungen aus finanziellen Erwägungen wären, soweit es nur um die Grundsicherung geht, uninteressant. (Eine Ehe, um Steuern zu sparen, ist nicht mehr relevant.) Scheidungen sind finanziell unproblematisch, da sich die Situation durch das BGE entspannt. Auf diese Weise kehrt mehr Ehrlichkeit in den Beziehungsalltag ein und niemand muß sich aus wirtschaftlicher Not an einen ungeliebten Partner binden.

Bei einer – amtlichen – Ehescheidung entfallen durch das lebenslange BGE normalerweise langwierige gerichtliche Streitigkeiten um Unterhaltsleistungen. So werden auch die Gerichte (die zudem personell besser ausgestattet werden können) entlastet und Prozesse beschleunigt. Die katholische Kirche hat bei kirchlicher Eheschließung im Prinzip nur die Möglichkeit der Annullierung, hätte aber bei einer Trennung der Ehepartner vermutlich nichts dagegen, wenn die Nachwirkungen abgemildert würden.

12) Natürlich entfällt auch die Kirchensteuer, die es m. W. nur in ganz wenigen Ländern gibt, was beweist, daß es auch heute schon ohne geht. Auch Jesus spricht sich nicht für eine reiche Kirche aus („Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher ins Himmelreich…“). Das Geld soll den Bedürftigen zugute kommen und die wird es in diesem neuen Wirtschaftssystem kaum noch geben. Auch die Enzyklika Evangelii Gaudium (Freude am Evangelium, s. dort Nrn. 53 bis 60!) von Papst Franziskus läßt eine Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen erkennen, auch wenn die wahren Ursachen/Zusammenhänge nicht durchschaut werden. Die Appelle an die Politik und Wirtschafts-„Experten“ herkömmlicher Prägung halte ich erfahrungsgemäß für wenig erfolgversprechend.

Außerdem erschließt das BGE den bisher steuerprivilegierten (und z. T. vermögenden) Religionsgemeinschaften, z. B. röm.- katholischer und evangelisch-lutherischer Kirche Spielraum zur Senkung der Personalkosten und erschließt voraussichtlich Kapazitäten für ehrenamtliche Betätigung der jüngeren Generation, die durch das BGE abgesichert ist.

Da der Finanzbedarf für Entwicklungshilfe mit der Weiterverbreitung des Systems rückläufig wäre, könnte die Kirchensteuer durch Verlagerung des Spendenaufkommens zugunsten der Institutionen der Kirche vermutlich sogar überkompensiert werden.

Argumente für das Patentrezept für (insbes. katholische) Christen:

Durch Wegfall der Kirchensteuer entfällt ein Argument für Kirchenaustritte.
Priester und kirchliche Bedienstete, die ein BGE erhalten, entlasten die Organisationen u. a. der christlichen Glaubensgemeinschaften finanziell.

Durch das BGE entfallen finanzielle Beweggründe für die Verhütung von Schwangerschaften und Abtreibung, da das BGE von Geburt an gewährt wird und so Eltern und Kind zu Wohlstand verhilft. Wenn die Eltern ein BGE erhalten, haben sie ausreichend Zeit, sich ihren Kindern zu widmen, da sie nicht auf eine gutbezahlte Verdienstmöglichkeit angewiesen sind. So kann auch die wertvolle Stillzeit verlängert werden. Die frühzeitige Abgabe in eine Kinderkrippe oder die Obhut anderer fremder Bezugspersonen mit riskanten Auswirkungen für die kindliche Entwicklung und Gesundheit (siehe Prof. Dr. Manfred Spreng, Uni Erlangen-Nürnberg in der Broschüre „Es trifft Frauen und Kinder zuerst“ S. 13 ff. unter „NUBBEK-Studie“…!, wäre vermeidbar.

Im letzten Lebensabschnitt entfallen (oft unausgesprochene) „Argumente“ (z. B. der potentiellen Erben) für die Euthanasie/Sterbehilfe (Wer fällt der Allgemeinheit und speziell seinen Angehörigen gern zur Last und opfert seine Ersparnisse, so vorhanden, für eine teure Pflege, die diesem Anspruch nicht gerecht wird?). Das BGE bis zum Lebensende und die staatlich finanzierte Altenpflege auf hohem Niveau schließen dann voraussichtlich solche Überlegungen aus.

Das Geldsystem würde den Menschen dienen und nicht umgekehrt, weshalb die Kirchen, speziell Seelsorger, (besonders bei weltweiter Verbreitung der neuen Wirtschaftsweise) vermutlich kaum noch mit materieller Armut Not und speziell mit Suchtkrankheiten (aus Kummer, Frust, Resignation) konfrontiert wären. So ist kein Priestermangel zu befürchten.

Mehr allgemeine Zufriedenheit ist auch die Voraussetzung für Frieden.

Trotz ihrer Jenseitsbezogenheit glaube ich nicht, daß die christlichen Kirchen auf ein irdisches Jammertal angewiesen sind und sich uns deshalb in den Weg stellen. Ihr weltweiter Einsatz für bedürftige Menschen aus Nächstenliebe belegt das. Ich glaube auch nicht, daß die große Bevölkerungsmehrheit den neuen Wohlstand nicht verkraften oder in Dekadenz abgleiten würde.
Zwar beruht das Recht der christlichen Religionsgemeinschaften, Steuern zu erheben, auf dem Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem „Heiligen Stuhl“, einem Staatsvertrag also, der nicht einseitig außer Kraft gesetzt werden kann. Ich glaube aber, daß die neue Wirtschaftsordnung den Kirchen viel mehr nutzt, als ihnen durch die Kirchensteuer entgeht. Deshalb erwarte ich von dort keine unüberwindlichen Widerstände, da sich die (in diesem Punkt auch jetzt schon oft kritisierten) Kirchen sonst unglaubwürdig machen (Gier ist z. B. lt. katholischer Lehre eine der sieben Todsünden.).

Natürlich kann Gott auch „auf krummen Zeilen gerade schreiben“, will heißen, sich auch und gerade im schwierigen Umfeld behaupten bzw. den gläubigen Christen seine Nähe und Allmacht beweisen, denn er ist lt. Bibel in den Schwachen mächtig und auch das verflixte Steuersystem kann ihn nicht bezwingen. Vielleicht brauchen die Menschen den Druck und das Leid und wehren sich (unbewußt) gegen eine „Lösung“. Kann wohl sein, daß das Leid nötig ist, um geistig zu wachsen. Andererseits würde das neue Geldsystem viele Probleme lösen und Freiräume schaffen, für die man Gott aus ganzem Herzen danken könnte.

Fest steht: Das herrschende Geldsystem ist – wie eingangs an vielen Beispielen gezeigt – der Nährboden für viele Schädliche Entwicklungen, weil es immer dann gut funktioniert, wenn es Mensch und/oder Natur schlecht geht (krassestes Beispiel: Krieg!). An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen! Ist Gott barmherzig, dann ist ihm dieses Geldsystem zuwider. Es ist wohl die menschliche Trägheit und Unvernunft, die uns im bestehenden System gefangenhält und den Weg in eine bessere Zukunft versperrt. Das Patentrezept – mag mancher sich auch an diesem Namen stören – steht jedenfalls nicht in Konkurrenz zum Willen Gottes, soweit ich das als gläubiger Christ erkennen kann. Vielmehr ist es mit dem etablierten System unvereinbar, was an eine Inspiration des Heiligen Geistes denken läßt, der uns aus aller Sklaverei befreien will. Das wäre doch auch eine frohe Botschaft für die Menschheit. Ich verweise im übrigen auf meine Schlußbemerkungen.

13) Die materielle Absicherung (BGE) = mehr Freiheit, Freizeit, und die sozialen Komponenten des Patentrezepts entziehen der Kriminalität (insbes. Eigentumsdelikte wie Diebstahl, Raub und Betrug…) weitgehend die Motivation und entlasten so Polizei und Gerichte. Steuerdelikte und Schmuggel (aus Profitgier) gibt es dann ja ohnehin nicht mehr. Insgesamt führt das Patentrezept durch Zu-frieden-heit, wie das Wort schon sagt, auch zu (mehr) Frieden – in den Herzen der Menschen, vor allem in den Familien und allen sozialen Gebilden bis in die staatlichen Institutionen, das Verhältnis zwischen Staat und Bürger und Staaten untereinander, vor allem bei weltweiter Verbreitung dieser Wirtschaftsordnung.

14) Wir wollen also, daß auch andere Länder dieses System übernehmen, um allen Menschen zu dienen. Denn es ist unrealistisch, die halbe Menschheit und ihre potentiellen Nachkommen hierzulande bedarfsgerecht mit Nahrung, Kleidung, Wasser und Energie etc. zu versorgen, es sei denn, man würde uns Teile des Herkunftslandes zur freien Nutzung überlassen. Man denke aber auch an Wohnraum und Entsorgung von Abfall und Abwässern! Die heimische Landwirtschaft (u. a. zu geringe Anbaufläche) wäre überfordert.

Woher sollen die Nahrungsmittel kommen, wenn wir nichts importieren können, weil die bei uns lebenden Menschen in der ausländischen Landwirtschaft fehlen? Selbst bei Importmöglichkeiten würden Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage zu steigenden Preisen und enormen Goldabflüssen führen. Um dem entgegenzuwirken, wären entsprechende Zuwächse beim Export erforderlich. Es ist aber fraglich, wie das unter diesen Gegebenheiten gelingen kann.

Solche Verhältnisse wären der eigenen Bevölkerung nicht zumutbar, deren Wohl die Volksvertreter verpflichtet sind. Deshalb ist es sinnvoll und gerecht, daß hierzulande nur deutsche Staatsangehörige ein Bürgergeld erhalten. Es wäre ja nur so viel wert, wie man sich dafür kaufen kann. Ein auf Deutschland beschränktes BGE für alle Menschen wäre inflationär und deshalb auch für Migranten unattraktiv, so daß ein extremer Zustrom nach Deutschland unwahrscheinlich ist bzw. schnell wieder nachlassen dürfte.

Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Im Gegenteil: Ein allgemeines BGE würde dann auch für die Deutschen nicht reichen und deshalb der Fremdenfeindlichkeit Vorschub leisten. Schließlich sind hierzulande auch nur deutsche Staatsbürger wahlberechtigt.

Eine europäische Lösung wäre leistungsfähiger, die weltweite Verbreitung optimal.

Erhalten nur Deutsche ein BGE, wären andere Staatsangehörige, ohne andere ausreichende Einkünfte/Vermögen haben, hierzulande auf ein dann allgemein niedriges Arbeitsentgelt angewiesen. Sie müßten entweder mehr arbeiten als Einheimische oder betteln, um über die Runden zu kommen. Etwaige kriminelle Übergriffe durch diesen Personenkreis könnten dann durch eine von Sparzwängen befreite Polizei effektiv verfolgt und durch eine ebenso leistungsfähige Justiz im Schnellverfahren (evtl. mit kurzfristiger Abschiebung) geahndet werden. Deutsche hätten – soweit Ausländer zu diesen Bedingungen arbeiten – mehr Freizeit. Weitere Migration wäre deshalb ohne kompliziertes Ausländerrecht und ausufernde Bürokratie unattraktiv und ein Grund, dieses fortschrittliche Geldsystem auch im Ausland einzuführen. Sobald es dort sein Potential entfaltet, könnte man die öffentliche und private Entwicklungshilfe reduzieren. Ist das nicht ausländerfreundlich?

Man könnte sogar überschuldeten, insolvenzbedrohten Ländern die Möglichkeit anbieten, sich unserem Staat und Währungssystem anzuschließen. Sie wären dann ein Teil Deutschlands (allerdings mit einer temporär eingeschränkten Niederlassungsfreiheit im Stammland zur Sicherstellung einer gedeihlichen Entwicklung im Beitrittsgebiet) und könnten unsere Erfahrungen und bewährte Organisationsstrukturen nutzen. Die Menschen dort wären dann mit einem ihrer Wirtschaftskraft angemessenen Grundeinkommen nicht mehr der Willkür und Profitgier multinationaler Konzerne ausgeliefert, die ihre Arbeitskraft, Bodenschätze und landwirtschaftliche Anbauflächen ausbeuten, z. B. für die Bio Kraftstoffproduktion, die Umwelt mit Agro-Chemie oder giftigen Abwässern verseuchen. So wäre vielleicht auch zu verhindern, daß ein paar korrupte Politiker ihr Land finanziell potenten Großkonzernen als billige Sondermülldeponie überlassen.

15) Der Staat würde sich gegen großzügiges Honorar Lizenzen bzw. Patente sichern, soweit das zum Wohl der Allgemeinheit sinnvoll erscheint und sie einer entsprechenden kostenlosen Verwertung zugänglich machen. Unternehmerische Egoismen aus marktstrategischen Überlegungen könnten so einen qualitativen Fortschritt nicht mehr behindern.

16) Der Wegfall von Mineralöl- und Umsatzsteuer könnte zum verschwenderischen Umgang mit Kraftstoff führen, da auch die Kfz.-Steuer entfällt. Als umweltpolitisches Gegengewicht bietet sich die kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an. Deutsche Unternehmer könnten z. B. das Schienennetz unentgeltlich für den Gütertransport nutzen, was über die Kostenersparnis an die Endkunden weitergereicht werden kann und die internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Nebeneffekt: weniger Individualverkehr, weniger Lärm, Abgase, Energieverbrauch/-lmporte, Staus, Unfälle, Parkplatzprobleme …

Wenn der Staat das Tankstellennetz betreibt, kann er als Unternehmer zu marktgerechten Preisen Gewinn erzielen, der über den Staatshaushalt wieder der Allgemeinheit zugeführt wird. Er könnte so den umweltpolitisch sinnvollen Innovationsdruck aufrechterhalten und privatem wie vielleicht auch gewerblichem Tanktourismus einen Riegel vorschieben. Ausländische Kunden, die ja über kein Staatsbankkonto verfügen, könnten Kraftstoffe ohnehin nur gegen Bar-Gold (evtl. auch nur gegen Vorkasse) erhalten, was außenwirtschaftlich konsequent erscheint.

Es ist prinzipiell wichtig, nicht von Importgütern wie Erdöl oder Erdgas und damit von einem Anbieterkartell, z. B. OPEC oder marktbeherrschenden Konzernen abhängig und so erpreßbar zu werden. Daher sollte die Energiewirtschaft entweder – wenigstens teilweise – in Staatshand sein oder zumindest staatlich kontrolliert werden.

17) Dieses System bietet beste Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander. Da der Staat kein besonderes wirtschaftliches Interesse an Rüstungsexporten haben muß, weil er keine Steuereinnahmen braucht, wäre hier eine striktere Kontrolle und evtl. auch eine Verstaatlichung möglich.
Alles technisch Machbare wäre finanzierbar. Daher sollte es leicht fallen, sich vom herrschenden System zu verabschieden oder etwa nicht?

Eine Idee:
Was würde wohl passieren, wenn man im strukturschwachen Saarland das PR umsetzen und auf zehn Jahre befristet einführen würde? Es bekäme dann keine Zuweisungen aus dem Finanzausgleich.

Wegen der Steuerfreiheit und dem BGE gehe ich von einem starken Zustrom von Wirtschaft und Bürgern aus, wodurch das Saarland schnell aufblühen und eine Art Schlaraffenland entstehen würde. Ein staatliches Zugriffsrecht bei Grundstücksverkäufen im großen Maßstab entzieht Spekulanten sprichwörtlich den Boden und bietet die Gewähr für sozialverträgliche Mieten.

lch sehe zwei Möglichkeiten
a) Man bricht das Experiment – was unwahrscheinlich ist – gegen den (was zu erwarten ist) erklärten Bürgerwillen ab und riskiert damit eine vernichtende Niederlage bei den nächsten Wahlen.
b) Das System setzt sich lange vor Ablauf der Zehnjahresfrist durch und wird bundesweit übernommen, denn es würde sehr bald seine Überlegenheit demonstrieren und durch Abwanderung (insb. Verlagerung von Produktionsstandorten/Arbeitsplätzen) dem etablierten seine Basis (Steuern) entziehen.

Können Sie mir soweit folgen? Kennen Sie ein für die Allgemeinheit besseres Geldkonzept? Aber bitte verschonen Sie uns mit der sog. „Freiwirtschaft“ nach Silvio Gesell (Schwund- bzw. Inflationsgeld = permanente Enteignung, ähnlich einer Steuer) oder einer unausgegorenen pauschalisierten Konsumsteuer zur Finanzierung eines BGE (Götz Werner), die besonders die einkommensschwachen Teile der Bevölkerung besonders hart trifft, wenn sie ein ausreichendes BGE generieren soll. Es ist (wenn heute schon die vielen kumulativen Steuern nicht ausreichen – siehe Staatsverschuldung, unabhängig von Steuerhinterziehung, Steuerflucht…) zu befürchten, daß ein ausschließliches BGE für ein menschenwürdiges Leben nicht reicht, weil dem BGE-Empfänger über die Konsumsteuer so viel Kaufkraft entzogen wird, daß er einen Hartz IV-Empfänger von heute beneiden würde. Es wäre zu erwarten, daß die Menschen versuchen, durch Schmuggel, Tauschwirtschaft/Ersatzwährungen (Alkohol, Zigaretten, Schwarzbrennereien…) einen Ausgleich zu schaffen. Wenn sich deshalb ein solches BGE sogar als negativ erweist, was zu befürchten ist, wäre das für Kritiker ein Grund, die Sinnhaftigkeit eines BGE an sich in Frage zu stellen. Das wäre katastrophal, wenn so die gute Grundidee ein für alle Mal als disqualifiziert gilt.

Dr. Matthias Rath, der die Partei AGFG gegründet und als Arzt und Pharmakritiker wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet hat, kritisierte im wesentlichen die Höhe der Sozialabgaben, was aus unserer Sicht viel zu kurz greift. Ich habe (aktuell Mai 2016) schon lange nichts mehr von dieser Partei gehört.

Diese Gruppierungen sind (ideologisch) festgefahren, unflexibel und lassen erfahrungsgemäß nur ihre eigene Lösung gelten, so daß kein fruchtbarer Dialog zustande kommen kann, der die Steuerfinanzierung als Ursachen vieler Probleme gebührend beachtet. Leider gilt das auch für die vielen Grundeinkommens-Initiativen (auch der Grünen und der Linken), denen typischerweise ein realistisches Finanzierungskonzept fehlt.

Schlußbemerkungen:
Wie können wir unsere Vorstellungen dennoch realisieren?
Wir werben seit vielen Jahren bei Medien, Parteien, Petitionsausschuß, Bundespräsident, Bundeskanzlerin, Ministern, Abgeordneten, Universitäten, anderen oft zerstrittenen Grundeinkommens-Initiativen, Wirtschaft und christlichen Glaubensgemeinschaften für unsere Ziele – leider ohne den gewünschten Erfolg. Einzig Lukas Reimann und Luzi Stamm, zwei Schweizer Nationalräte der SVP (Schweizerische Volkspartei), haben unser Anliegen scheinbar verstanden und die Bereitschaft erklärt, sich in ihrer Partei für eine nationale Volksabstimmung einzusetzen, bisher aber ohne erkennbaren Erfolg. Auch sie machten wohl wie Günter Koch die Erfahrung wie schon Jesus, daß der Prophet im eigenen Lande nichts gilt.

Auf mein umfangreiches Schreiben an Papst Benedikt XVl. vom Mai 2005 (9 DIN-A4-Seiten) antwortete lediglich der Nuntius von Berlin sinngemäß mit aufmunternden Worten, wonach Benedikt XVI unsere Initiative begrüßt, uns guten Erfolg wünscht und ins Gebet einschließt. Ob er meinen Brief wirklich persönlich gelesen hat oder wer sonst, weiß ich nicht. Viel hätte etwa eine Enzyklika, ein Hirtenbrief etc. bringen können oder wenigstens die Anregung einer ernsthaften Diskussion mit „Sachverständigen“ (die es eigentlich bis dato nicht zu geben scheint). In der Enzyklika Evangelii Gaudium (Nr. 53 bis 60) und Laudato Si von Papst Franziskus sind zwar kritische Aussagen zu den Erscheinungsformen des kapitalistischen, von Egoismen bestimmten Wirtschaftssystem enthalten. Das Steuersystem wird aber als Problem offenbar nicht wahrgenommen. Aufrufe zu einem Umdenken lassen soweit sie an das politische Establishment oder Wirtschaftswissenschaftler gerichtet sind, lassen m. E. keine Veränderungen in unserem Sinn erwarten. Sie haben in den letzten zehn Jahren mit ganz wenigen Ausnahmen einen fairen Dialog mit uns verweigert. Vor allem von Kirchenvertretern und C-Parteien haben wir uns Unterstützung für den notwendigen Paradigmenwechsel erhofft, weil er – wie oben beschrieben – vieles ermöglichen würde, wofür auch Christen sich einsetzen.

Die Beteiligung an einer Ausschreibung von Lord Wolfson zum Übergang eines insolventen Staates zu einer neuen Währung blieb leider auch ohne Resonanz.

Warum sind wir noch nicht weiter?

Liegt es daran, daß Herr Koch als Außenseiter ohne Professoren- oder Doktortitel nicht ernst genommen wird oder am Wort „Patentrezept“, das verpönt ist, weil es die hochdotierten Berater, z. B. sog. „Wirtschaftsweise“ nicht haben und potentiell verneinen? Stellt sich heraus, daß sie sich geirrt haben, würde das ihrer Reputation schaden… Das Patenrezept zeichnet sich durch seine Einfachheit und – wie ich hoffentlich vermitteln konnte -„immanente Intelligenz“ aus. Deshalb braucht man keinen akademischen Abschluß oder hohen IQ, um etwa in der Staatsbank eine Spitzenposition zu übernehmen. Es ist absolut nobelpreiswürdig, bietet aber kaum Möglichkeiten, sich akademisch zu profilieren.

Die Politiker leiten ihre Daseinsberechtigung – bewußt oder nicht – vom fehlerhaften Geldsystem ab, dessen Symptome sie bekämpfen, weil sie die wahre Ursache (Rahmenbedingungen) nicht sehen oder sehen wollen. Sie sind damit Teil des Problems. Eine gutbezahlte Beschäftigungstherapie.

Das Denken in Legislaturperioden und Überlegungen, wo man nachher einen gutdotierten Job oder Beratervertrag bekommt, läßt Verflechtungen erkennen, die oft sinnvolle politische Lösungen verhindern. Auch die Angst vor Macht- und Bedeutungsverlust mag eine Rolle spielen. Unter „Insidern“ gilt die Devise „This is the game. If you don’t play it, you’re out.“ – auf deutsch: „Wenn Du nicht mitspielst, bist Du draußen.“ Der Ruf nach Wirtschaftswachstum als „Allheilmittel“ läßt jedenfalls wenig Kreativität erkennen. Wir brauchen qualitatives Wachstum!

Ist das verständlich?

Die Gründung einer Partei wäre wegen der 5%-Hürde im Moment kaum aussichtsreich, weil das Patentrezept (ohne Steuern!) nicht ernst genommen wird und daher in den öffentlichen Medien – wie die Erfahrung zeigt – kein Forum hat. Aber auch bei einem Einzug in den Bundestag wären wir wohl auf Koalitionspartner angewiesen, die nach den bisherigen Erfahrungen für so weitreichende Projekte nicht zugänglich sind. Lieber keine „Experimente“. Es könnte ja etwas schief gehen. Am besten eine große Koalition – das weiß man, was man hat!!!

Sogar bei namhaften Kabarettisten haben wir es versucht. Das mitunter gezeigte Interesse hatte – wie zu erwarten – keine erkennbaren praktischen Auswirkungen. Leider liefert das herrschende System den Nährboden für den Stoff ihrer Programme und sorgt so für ihren Lebensunterhalt und bringt dem Staat Steuereinnahmen – offenbar ein Interessenkonflikt!

Tauschringe waren nicht zu gewinnen. Sie sehen sich wohl eher als Gegenentwurf zur Anonymität der Massengesellschaft und nehmen sich aus der Gesamtbevölkerung nur den leistungsfähigen Teil heraus. Nur wer etwas anbietet, das auch entsprechend gefragt ist, kann hier wirtschaftlich bestehen. Ansonsten droht durch den Jahresbeitrag und die regelmäßigen Abbuchungen in Tauschringwährung für den Organisationsapparat eine Verschuldung, die eine weitere Mitgliedschaft unattraktiv macht. Die Leistungsunfähigen überlassen sie dem Staat, der sie dann aus Steuermitteln alimentieren muß. Das ist unsozial. Tauschringe sind also als Vorlage für ein besseres Finanzsystem ungeeignet.

Im Goldring gibt es schon ein seiner Wirtschaftskraft und der vorhandenen Goldmenge angepaßtes BGE in Höhe von derzeit 1,44 g Gold, das goldringintern (Binnenwert) mehr als dem Fünffachen des (zur Deckung der Verwaltungskosten erforderlichen) Jahresbetrags in Euro entspricht. Das Leistungsangebot ist – wie bei Tauschringen – regional sehr unterschiedlich und deckt infolge der geringen Mitgliederzahl nicht das ganze Spektrum menschlicher Bedürfnisse ab.

Noch ein paar biblische Betrachtungen:

Das Vaterunser enthält die Bitte „… und vergib uns unsere Schuld…“. Schuld ist eine Verpflichtung. Auch das Gleichnis über die Talente (damals eine Währungseinheit) handelt davon. Talent ist eine (göttliche) Gabe, woraus eine Auf-Gabe resultiert.

Früher hat man gesagt: „Adel verpflichtet!“ Heute müßte es heißen: „Wissen verpflichtet!“ Sehen wir doch Wissen als Chance!

Durch Informationsüberflutung, ineffektives Zeitmanagement und Spezialisierung in allen Lebensbereichen leidet das Verständnis fürs große Ganze. Es fehlt offenbar auch Volksvertretern, insbes. Finanzministern, wo es dringend erforderlich ist. Mühsame Meinungsbildungsprozesse, Unselbständigkeit und die Angst vor Überforderung könnte ihre Schwerfälligkeit erklären. Es kann auch Trägheit (eine der sieben Todsünden) oder Bequemlichkeit sein. Viele vertrauen unkritisch „Autoritäten“ wie Politikern und Experten mit Professorentitel, statt selbst zu denken und lassen so die eigene Urteilsfähigkeit verkümmern. Ist es Gleichgültigkeit, Ignoranz oder gar Resignation? …Da kann man eh nichts machen… Wenn man das glaubt, tut man auch nichts und dann trifft das ein, was man glaubt – eine sich selbst erfüllende Prophezeiung!

Kann nicht sein, was nicht sein darf? Lesung aus dem „Buch der Frevler“: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Selig die Naiven, denn sie merken nicht, daß sie um ihr Glück betrogen werden.“ Auch das positive Denken ist nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen. Es kommt darauf an, was und nicht zuletzt wem man glaubt.

Zu erwähnen ist auch die akademische Eitelkeit, die nicht zugeben will, daß man eine einfache Lösung nicht selber gefunden hat.

Sind wir ein Volk von Bedenkenträgern, denen es keiner recht machen kann und allen Lösungen mißtraut? Es besteht offenbar immer auch die Neigung, das „Haar in der Suppe“ zu suchen…und wer sucht, der findet! Auch damit kann man seine Untätigkeit (Geiz, Trägheit…?) „rechtfertigen“.

Was kann man da machen? Man kann ja keinen zu seinem Glück zwingen.
Ohne das etablierte System zu hinterfragen, ist die Lösung nicht zu finden. Horst Seehofer sagte einmal in der TV-Sendung „Pelzig unterhält sich“ sinngemäß: Wer gewählt ist, hat nicht viel zu sagen. Wer etwas zu sagen hat, wird nicht gewählt. Das klingt nach Verschwörungstheorien.

Es mag – obschon manches dafür spricht – dahingestellt bleiben, ob vieles von einer plutokratischen „Elite“ ferngesteuert ist, die insbes. Banken und Medienlandschaft kontrollieren. Das PR würde ihnen die Basis ihrer Macht, insbes. ein auf Steuern angewiesenes und so verschuldungsanfälliges Geldsystem entziehen.

Im Römerbrief (Kap. 13, Vers 8 und 10) steht: Was wir uns aber immer schuldig sind, ist die Liebe. Sie ist die Erfüllung des ganzen Gesetzes. So beantwortet auch Jesus die Frage nach dem wichtigsten Gebot. Der Liebe kann nicht egal sein, wie das herrschende System mit Mensch und Natur verfährt. Deshalb steht für mich fest: Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und diesem System.
In der Bibel ist zu lesen: „Wo das Licht ist (das menschenfreundliche Geldsystern), muß die Finsternis (das durch Steuern versklavende System) weichen. Entweder – oder; beides zugleich (ein bißchen schwanger) geht nicht!

Das neue Wirtschaftssystem wird wohl kaum vom Himmel fallen. Aber wir können für seine Realisierung beten. Um unser Ziel zu erreichen, reicht Beten aber nicht. Jacobus 2,26 lautet: : „Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. Die Regel des Hl. Benedikt, Schutzpatron Deutschlands, lautet „Ora et labora“, also „Bete und arbeite!“

Wir brauchen eine kritische Masse. Dabei wäre es sehr hilfreich, sich dem „Goldring“ als Modell und Keimzelle der neuen Geldordnung, anzuschließen. Niemand müßte deshalb andere Pflichten vernachlässigen. Auch die Weiterempfehlung könnte uns unterstützen, wäre aber ohne eine Mitgliedschaft wenig überzeugend. Natürlich sind auch neue Vorschläge willkommen.

Es gibt viel zu tun, aber es lohnt sich. Gemeinsam sollte es uns gelingen. Herr Koch und ich freuen uns über Ihr Interesse, Rückmeldungen und jede Form der Unterstützung, insbes. Kontakte mit Presse, Rundfunk und Fernsehen.

Dom Hélder Cämara, ein brasilianischer Bischof sagte: „Wenn einer alleine träumt, bleibt es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, dann ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“

Lassen wir es nicht beim Träumen! Eine Lebensweisheit lautet: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Alles fängt mal klein an, wie das Leben im Mutterleib. Befreien wir uns und unsere Nachkommen aus dem Würgegriff des herrschenden Geldsystems. Wagen wir den Aufbruch, der uns ein besseres Leben verheißt! So werde unser Land – viel mehr noch als bisher – durch Nutzung der fortschrittlichsten Ideen von Günter Koch, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betrifft, ein gelobtes Land.

Ihr

Roland Rieger

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